Eine zukunftsfähige medizinstrategische Ausrichtung ist von ganz besonderer Bedeutung für jedes Krankenhaus.
Insbesondere nach Bewältigung der COVID-19-Pandemie und wegen der Folgen der demographischen Veränderung in unserer Bevölkerung sowie der deutlich knapper werdenden finanziellen und personellen Ressourcen eine Diskussion über die zukünftige Struktur der stationären Versorgung beschleunigt und mündete im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG).
Immer mehr Krankenhäuser bzw. Fachabteilungen müssen sich unter Berücksichtigung der zunehmenden extern durch Strukturqualitätsvorgaben und Leistungsgruppen gesteuerten Einschränkungen ihres Leistungsangebotes mit der Frage auseinandersetzen, wie sie sich zukünftig erfolgreich in ihrem Versorgungsgebiet positionieren können. Das Leistungsspektrum muss attraktiv für Patienten und Mitarbeiter sein und auch eine wirtschaftliche Erbringung der Leistungen innerhalb des Versorgungsauftrages des Krankenhauses ermöglichen. Gelingt dies nicht, kann das Krankenhaus in eine Schieflage kommen, die bis zur Existenzfrage für einzelne Fachabteilungen oder des gesamten Krankenhauses führen kann.
Zusätzliche Einflüsse auf das Versorgungsangebot des Krankenhaus nimmt die Umstellung der Krankenhausplanung auf Leistungsgruppen.
Jedes Krankenhaus sollte in diesem verändernden Umfeld strategisch seine Marktpositionierung sowie den Möglichkeiten zur Verbesserung der Marktausschöpfung mit dem Ziel der Zukunftssicherung im regional unterschiedlich ausgestalteten wettbewerblichen Umfeld in einem strukturierten Verfahren prüfen. Dabei gilt es zunächst die Marktposition transparent zu machen und danach unter Berücksichtigung des Versorgungsbedarfs, der Wettbewerbssituation und weiterer zu erwartender Vorgaben zur Strukturqualität und zu Mindestmengen das eigene Leistungsangebot zukunftsfähig auszurichten.
In Abhängigkeit von der Versorgungsstufe und der zugewiesenen Leistungsgruppen gilt es Alleinstellungsmerkmale auf- bzw. auszubauen, um in bestimmten Bereichen mit überdurchschnittlichen Leistungen durch aktive Verdrängung mehr Patienten zu gewinnen und damit gezieltes Wachstum insbesondere bei spezialisierten Leistungen zu erzeugen. Es ist auch zu erwarten, dass immer mehr trägerübergreifend abgestufte Versorgungskonzepte notwendig werden, in denen unterschiedliche Krankenhäuser miteinander und mit dem ambulanten Sektor und anderen Gesundheitseinrichtungen intensiver kooperieren, um die Versorgung in einer Region in allen ihren Facetten sicherzustellen.
Die Versorgungsrolle der meisten Krankenhäuser wird neu definiert!
Jeder Krankenhausträger sollte daher zeitnah seine Zukunftsstrategie gemeinsam mit den Führungskräften überprüfen bzw. entwickeln und im Rahmen des dafür notwendigen Strategieprozesses sehr kritisch hinterfragen, welche Fortführungsmöglichkeiten sein Krankenhaus bzw. seine Krankenhäuser unter Berücksichtigung der Krankenhausplanung, der Angebotssituation und dem sich verändernden Bedarf im Einzugsbereich sowie der eigenen Möglichkeiten haben. Dabei sind auch die steigenden Strukturvorgaben durch das KHVVG ebenso zu berücksichtigen, wie die zu entsprechenden Anforderungen an die bauliche und medizintechnische Infrastruktur sowie die personelle Ausstattung.
Das Team von Roeder & Partner kann auch Ihr Krankenhaus bei dem Prozess der Überprüfung und Anpassung der medizinischen Leistungsstrategie mit seinen besonderen Kompetenzen unterstützen.